Steinkreise haben zu allen Zeiten die Menschen begeistert, denn sie haben etwas mystisches. So auch der Ring of Callanish (Stones of Callanish). In ganz Nordeuropa sind diese ‚Standing Stones‘, die stehenden Kreise zu finden. Doch in keinem Land gibt es so viele Steinkreise, wie in Schottland. Schon in der Jungsteinzeit begannen die Bewohner der Hebriden und anderer Gegenden im heutigen Schottland mit der Bearbeitung von Steinen, die in der Folge zu Formationen wie auch dem Kreis zusammengestellt wurden. Dabei spielten viele Faktoren eine Rolle. Religiöse wie astronomische Gründe brachten die Menschen dazu, sich Wissen an Hand dieser Stein zu verschaffen.

Ring of Callanish auf Lewis

Warum gibt es den Ring of Callanish und andere Steinkreise?

Auf diese Frage gibt es bis heute keine eindeutige und verbindliche Antwort. Vieles weist darauf hin, dass Sonnenwenden damit berechnet wurden, dass man den sogenannten Mondstillstand, der nur alle gut 18 Jahre vorkommt, wenn der Mond knapp über dem Horizont bleibt oder dass die Erntezeiten damit berechnet werden konnten. Der Ring of Callanish (Stones of Callanish) sind in vielen Dingen anders als ähnliche Stätten in Schottland. Die Steine sind in Bezügen zueinander angeordnet und in ihrer Mitte steht ein großer Monolith, der rund 4,5 m hoch ist.

Forscher haben mit Drohnen und Flügen über das Areal herausgefunden, dass die Steine wie ein keltisches Kreuz angeordnet sind. Wenn man bedenkt, dass der Steinkreis rund 3000 v. Chr. entstanden sein dürfte, war zu dieser Zeit von den Kelten nichts zu sehen.

Ring of Callanish auf Lewis

Der Ring of Callanish und viele Legenden

Eine lokale Legende erzählt, wie der Steinring von Callanish vor vielen Hundert Jahren von einem Bauern gefunden wurde, der nach großen Steinen suchte, um eine Mauer zu bauen. Der Bauer wanderte über die trostlosen, windgepeitschten Moore der Isle of Lewis und stieß auf einen einzigen großen Stein, der aus dem Boden ragte. Mit der Absicht, den Stein zu entfernen, begann der Bauer nach seiner Basis zu graben. Als er tiefer in die Erde grub, tauchten andere Steine auf, bis er schließlich den alten Ring von Callanish ans Licht gebracht hatte.

Unabhängig davon, ob diese beliebte Legende wahr ist oder nicht, wissen wir, dass die Steine von Callanish in den vielen Tausend Jahren seit der Aufgabe des Ortes tatsächlich langsam von Torfmoos bedeckt waren.

Steine im Ring of Callanish

Der Ring of Callanish näher betrachtet

Derzeit stehen im Ring of Callanish 13 Steine, von denen der höchste 4,72 m hoch und 5-6 Tonnen schwer ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Kreis zu einigen Zeiten sicher zur Beobachtung astronomischer Ereignisse am Himmel wie die Plejaden im Jahr 1330 v. Chr. benutzt worden sein könnte. Aber dem Ring kommt wohl auch eine religiöse Bedeutung zu, denn in seiner Mitte befindet sich eine Grabkammer, was für Steinkreise völlig unüblich ist. Besonders reizvoll ist auch die Tatsache, dass die Steine des Ring of Callanish de facto unbearbeitet, nicht geglättet oder behauen. Das verstärkt den Eindruck der Ursprünglichkeit dieser Stätte. Hinzu kommt die Abgeschiedenheit, in der Callanish liegt.

Menhire im Ring of Callanish

Ein Besuch im Ring of Callanish

Wer den Steinkreis auf der Insel Lewis besucht, bemerkt sofort einen wesentlichen Unterschied zu den gleichen Stätten auf Orkney und Stonehenge. Es ist ruhig, kaum Touristen, keine Souvenirhändler, keine Cafés o. ä. Vielmehr fällt die Stille auf, nur unterbrochen durch die mitunter heftigen Windstöße, die hier fand ständig wehen. Auffallend auch, dass die Wolken die Steine fast zu berühren scheinen. Die Ungleichmäßigkeit der Aufstellung, die nicht wirklich einen Kreis zeigen, sondern eher wie ein Ei wirken, ist augenscheinlich.

Auch die sehr unterschiedlichen Maße, was Höhe, Durchmesser und die Genauigkeit der Bearbeitung angeht, ist kaum zu übersehen. Aber genau das ist der Reiz dieser Stätte. Der riesige Monolith in der Kreismitte, ist beeindruckend und verleiht dem Ring of Callanish eine Geschlossenheit, die bemerkenswert ist.

Fazit

Sowohl die Landschaft, also auch die Steine der Stones of Callanish lohnen den Besuch und wer sich für frühzeitliche Stätten und Menhire interessiert, für den ist der Besuch hier unverzichtbar. Steinkreise haben nichts von ihrer Schönheit und Mystik verloren.

Weg zu den Stones of Callanish
Die Stones of Callanish
Vorheriger ArtikelSchiefer Turm von Pisa
Nächster ArtikelTimna Nationalpark in Israel