Wer nach Eilat in Israel reist, der sollte auf keinen Fall einen Besuch im Timna Nationalpark versäumen. Es erwartet Sie eine riesige Erosionsmulde. Sie sehen Wadis und den alten Ägyptern…und das alles innerhalb von nur 3 Stunden. Sie glauben das geht nicht? Lesen Sie einfach weiter. Sie werden staunen.

Was einst zu Zeiten der alten Ägypter durch reiche Kupfervorkommen eine wirtschaftlich wichtige Region war, ist heute eine der beeindruckendsten Landschaften im Süden Israels und im gesamten Nahen Osten. Auch heute wird hier noch Kupfer abgebaut, jedoch ohne die Bedeutung, die das Metall in der Antike besaß. Dafür sind die Vorkommen heutzutage zu gering und der Abbau zu teuer.

So bleibt der touristische Wert, denn nur 25 km nördlich von Eilat beginnt eine einzigartige Wüstenlandschaft mit vielen Sehenswürdigkeiten.

Geologische Formationen und Sand im Timna Nationalpark

Auf rund 70 km² erstreckt sich der Nationalpark Timna-Tal in der Negev-Wüste. Es handelt sich um Formationen aus Sandstein, in dem Mineralien angereichet sind. So entsteht dir braun-rote Farbe. Es wechseln sich Ebenen aus Sand mit kargem Pflanzenbewuchs ab mit hoch aufragenden Felswänden und Skulpturen, die Wind und die Elemente im Laufe von Jahrtausenden von den Steinen abgeschliffen haben. Mittendrin sind nicht selten auch Steinböcke zu sehen und immer wieder Skorpione und verschiedene Vögel.

Spannend ist auch der Wechsel zwischen ein wenig grün, da wo Wasser in der Nähe ist und der völlig kahlen Gebirgslandschaft, die sich bis zum Horizont erstreckt.

Die Sehenswürdigkeiten im Timna Nationalpark

Zunächst sollte man am Eingang des Parks einen Halt einlegen. Hier befindet sich das Besucherzentrum. Eine Multimediashow führt in die Geschichte des Kupferabbaus ein und erklärt die geologischen Besonderheiten des Nationalparks.

Wer dann mit einem Wagen durch den Park fährt, kann nacheinander viele interessante Punkte ansteuern. Besonders reizvoll sind die Felszeichnungen mit der Darstellung von Kriegswagen, was für eine bewegte Vergangenheit der Landschaft spricht und vermutlich an Kämpfe erinnert, die hier wegen des wertvollen Kupfers geführt wurden.

Sehenswert sind auch die Steinbögen. Sowohl der große Steinbogen als auch der kleine sind, besonders im Nachmittagslicht fantastische Fotomotive und hier kann man Steilwände ebenso sehen wie die Überreste der alten ägyptischen Kupferminen.

Ein Highlight des Parks sind ohne Frage die versteinerten Bäume sowie die Mushroom-Rocks, Felsformationen, die wie Pilze in der Umgebung stehen. Der größte von ihnen ist 6 m hoch. Die steinernen Pilze entstanden durch eine schnelle Erosion, vermutlich durch Wasser und Wind im unteren Teil des Felsens geschaffen. Hinzu kommt die starke rötliche Färbung, die das ganze Szenario besonders zum Sonnenuntergang in ein fast unwirkliches Licht taucht.

König Salomo und Steinformationen in der Wüste?

Abschluss und Höhepunkt der Fahrt durch den Timna Nationalpark sind jedoch die Säulen des Salomo und das Heiligtum zu Ehren der Göttin Hathor. Die Mauerreste und aufrechtstehende Steine belegen die Gegenwart der Ägypter, die hier sogar ihrer Religion nachgingen und den Göttern opferten. Unweit des Tempels erreichen Besucher die am meisten fotografierte Stelle des Timna Nationalparks, die Säulen des Salomo. Es handelt sich um Sandsteinsäulen die aus einer Klippenwand wie Säulen herausstehen und durch Erosion entstanden sind.

Deutliche Risse sind in den gewaltigen Felsen erkennbar. Diese lassen das Ensemble noch spektakulärer erscheinen. Sie sind 50 m hoch und ziehen jeden Betrachter in ihren Bann.

Dass die Säulen den Namen des legendären Königs Salomon tragen, kommt nicht von ungefähr, sondern ist auf die Bibel zurückzuführen. Sie erinnern an die großen ehernen Säulen im Vorhof des Salomonischen Tempels, die in der Bibel bei der Beschreibung des Tempelbaues (1. Könige, 7, Verse 14-22) geschildert sind. Dort heißt es:

„Und der König Salomo sandte hin und ließ holen Hiram von Tyrus, (2. Chronik 2.12-13)
14 einer Witwe Sohn aus dem Stamm Naphthali, und sein Vater war ein Mann von Tyrus gewesen; der war ein Meister im Erz, voll Weisheit, Verstand und Kunst, zu arbeiten allerlei Erzwerk. Da er zum König Salomo kam, machte er alle seine Werke. (1. Mose 4.22) (2. Mose 31.3-4)
15 – Und machte zwei eherne Säulen, eine jegliche achtzehn Ellen hoch, und ein Faden von zwölf Ellen war das Maß um jegliche Säule her. (2. Könige 25.17) (2. Chronik 3.15-17)
16 – Und machte zwei Knäufe, von Erz gegossen, oben auf die Säulen zu setzen und ein jeglicher Knauf war fünf Ellen hoch.
17 – Und es war an jeglichem Knauf oben auf den Säulen Gitterwerk, sieben geflochtenen Reife wie Ketten.


18 – Und machte an jeglichem Knauf zwei Reihen Granatäpfel umher an dem Gitterwerk, womit der Knauf bedeckt ward.
19 – Und die Knäufe waren wie die Lilien, vor der Halle, vier Ellen groß.
20 – Und der Granatäpfel in den Reihen umher waren zweihundert, oben und unten an dem Gitterwerk, das um den Bauch des Knaufs her ging, an jeglichem Knauf auf beiden Säulen.
21 – Und er richtete die Säulen auf vor der Halle des Tempels. Und die er zur rechten Hand setzte, hieß er Jachin, und die er zur linken Hand setzte, hieß er Boas.
22 – Und es stand also oben auf den Säulen wie Lilien. Also ward vollendet das Werk der Säulen.“

Wer hier länger verweilen möchte, dem empfiehlt sich eine in den Felsen gehauene Treppe zu nutzen und 30 m emporzusteigen. Dort befindet sich eine Felszeichnung. Sie wurde in eine glatte Wand gemeißelt und zeigt Pharao Ramses III. (1184-1153 v. Chr.) bei einer Opfergabe zu Ehren der Göttin Hathor. Sie war Schutzpatronin der Bergleute, die das Kupfer in den Minen des Nationalparks abbauten. Nach dem Abstieg erreicht man den 9 x 7 m großen Hathor-Tempel.

Zum Abschluss des Besuchs sollte eine Pause am Timna-Lake nicht fehlen. Es handelt sich um einen künstlich angelegten See, der vor allem zur Entspannung und dem Vergnügen der Besucher dient. Man kann Tretboote mieten, Erfrischungsgetränke zu sich nehmen und ein Picknick veranstalten, um sich von den Anstrengungen der Wüste zu erholen. Baden ist jedoch verboten. Der See wirkt, mitten in der Wüste, wie eine Fata Morgana und irgendwie gehört er nicht hierher.

Fazit

Der Timna Nationalpark gehört zu den schönsten Landschaften der Welt und die Fahrt ist bei jedem Wetter beeindruckend. Nur wenige Kilometer von der Stadt Eilat entfernt begegnet man der ägyptischen Geschichte, einer einzigartigen Natur und der Bibel. Und verzichtbar für jede Israel-Reise.

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