Kyoto, das Herz Japans
Dieser Tag in Kyoto beginnt im Tempelbezirk des Sanjusangen-do. Der ursprüngliche Tempel entstand 1165. Zu sehen ist eine langgestreckte Halle mit 1001 Figuren des vielarmigen Gottes Kannon. Das Innere darf nicht fotografiert werden, da es sich um einen noch von Mönchen unterhaltenen Tempel handelt. Dafür sehen wir die äusserst interessante Gartenanlage. Hier bekommen wir eine Vorstelung davon, was Gartenkunst in Japan seit der Edo-Zeit d.h. nach 1603 in diesem Bereich geleistet und hervor gebracht hat.
Die Teezeremonie ist Kulturgut Japans
Danach steht eine typisch japanische Teezeremonie statt, die wir besuchen. Der Grüne Tee ist nicht einfach ein Getränk. Es handelt sich um Lebensart, Medizin und den Austausch sozialer Kotakte. Grüner Tee wird hier, rund um Kyoto in einer seit Jahrhunderten überlieferten Weise zubereitet und der Gast damit bewirtet. Um die Zeremonie durchzuführen muss man in ein japansiches Teehaus gehen. Hier erwarten den besucher mehrere Damen, die in voller Kenntnis der Vorschriften und der Sorten den Ritus vollführen. Solche Zeremonien können zwischen 30 Minuten und 4 Stunden dauern. So lange wollen wir nicht warten und setzen nach deer Teezereonie unsere Reise fort.
Kyoto ist ein Muss für alle, die gutes Essen lieben
Es stehst das Mittagessen auf dem Programm. Die Stadt ist bekannt für solche ausgiebigen Mittagstische, wie der für uns ebenfall gedeckt wurde. Alle Lebensmittel sind frisch, nichts ist überkocht, viel ist Rohkost, aber auch Frittiertes oder Süssspeise fehlen nicht.
Zum Abschluss heute stehen wir vor dem bekanntesten Bauwerk Kyotos, dem goldenen Pavillion. Der ursprüngliche Zweck des Gebäudes war es, dem scheidenden Shogun Ashikaga Yoshimitsu (1358-1409) als Wohnsitz zu dienen. Das mit Blattgold verzierte Gebäude wurde kurz nach seinem Tod in einen Zen-Tempel umgewandelt. In einem spektakulären Fall, der später von dem renommierten Autor Yukio Mishima literarisch verarbeitet wurde, verbrannte ein 21-jähriger Mönch 1950 den Kinkakuji. Der Tempel wurde im Jahre 1955 wieder aufgebaut und dient weiterhin als Lagerstätte für Reliquien.