Peter Jurgilewitsch aus Pützchen ist Schiffsdirektor auf der MS Deutschland

von JUDITH VOSS

Dreimal um die Welt ist Peter Jurgilewitschschon gereist. Der 45-Jährige aus Pützchen ist Schiffsdirektor auf der MS Deutschland und für die Unterhaltung der Touristen zuständig. (Foto: Magunia)

Von Pützchen an den Amazonas – und wieder zurück, so sieht der Alltag des Beueler Musikers Peter Jurgilewitsch aus. Der ehemalige Kantor der St. Adelheid-Kirchengemeinde ist viel herumgekommen. „Ich bin schon dreimal um die Welt gereist und habe insgesamt 140 Länder gesehen“, erklärt der reiselustige Beueler. Seine Leidenschaft fürs Reisen hat er von seinen Eltern geerbt. 1998 bot sich ihm dann erstmals die Gelegenheit, das Hobby zum Beruf zu machen.
Auf der MS Berlin begann er bereits zwei Jahre zuvor seine Kreuzfahrtkarriere und hielt während seiner Urlaubsreisen an Bord verschiedene Vorträge über die Reiseziele. Als dann die MS Deutschland fertig gestellt war und die Nachfolge der MS Berlin als ZDF-Traumschiff antrat, bot ihm die Reederei einen Job als Schiffdirektor an. Peter Jurgilewitsch zögerte nicht lange und arbeitet nun bereits seit sechs Jahren in seinem Traumberuf.

Er ist für das Unterhaltungsprogramm an Bord verantwortlich. „Das umfasst unter anderem Shows, Konzerte, Lesungen, Vorträge und Spiele. Eigentlich ist es ein mittelgroßer Theaterbetrieb, in dem ich als Intendant tätig bin“, sagt er. Der 45-Jährige liebt seinen Beruf, der viel Abwechslung in sein Leben bringt. Nach zwei Monaten auf dem Schiff verbringt er, wie im Moment, zwei Monate in seiner Wohnung in Pützchen.

Für eine eigene Familie ist bei diesem Lebenswandel keine Zeit. Jedoch lohnt sich dieses Opfer. Gerade erst ist Jurgilewitsch von einer Reise aus Kanada wiedergekommen, bei der er den legendären „Indian Summer“ erleben durfte. „Man sieht schon viel von der Welt, aber man darf auch nicht vergessen, dass ich auf dem Schiff arbeite und keinen Urlaub mache“, sagt er über den zeitweise sehr stressigen Job. Seine Heimat vermisst der studierte Musiker nur selten. „Ich versuche immer, bei Pützchens Markt zu Hause zu sein, der Rummel würde mir doch sehr fehlen“, sagt der Weltenbummler.

Bereits am 19. Dezember sticht er wieder in See. Von der Dominikanischen Republik aus wird er mit der MS Deutschland dann den süd-amerikanischen Kontinent umrunden. ,Wir feiern an Bord ein festliches, traditionell deutsches Weihnachtsfest. Nur eben bei 35 Grad Celsius im Schatten, schließlich sind wir dann am Panamakanal.“

Einsamkeit oder Heimweh kennt Jurgilewitsch nicht. Sein Verhältnis zu den Mitarbeitern der MS Deutschland sei sehr gut, erklärt er, zumal das Leben an Bord ohnehin zusammenschweiße. Seinen Freundeskreis und alle Daheimgebliebenen vergisst der Musiker bei seinen Reisen trotzdem nicht. Er schießt fleißig Fotos und bereitet ausführliche Reiseberichte vor. „Ich weiß, dass nur wenige Menschen die Möglichkeit haben, so viel zu reisen wie ich. Deshalb versuche ich immer, meine Erfahrungen mit denen zu teilen, die solche Reisen nicht unternehmen können“, erklärt er. Regelmäßig hält er ehrenamtliche Vorträge und bringt damit ein Stück der weiten Welt auch nach Bonn.

Auf Einladung des Kongo- Förderkreises der Pfarrgemeinde St. Adelheid wird Peter Jurgilewitsch morgen um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum über seine Kreuzfahrten berichten. Schwerpunktthema soll seine Reise entlang der afrikanischen Westküste sein.

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