Athen, Griechenland

MS Europa 2
MS Europa 2

Eine neue Reise beginnt. Ich bin in der Funktion als Lektor an Bord von MS EUROPA 2 unterwegs. Die Reise ‚Natur- und Kulturschätze der Ägäis‘ dauert nur 7 Tage, sie ist aber gespickt mit einer Fülle von hochkarätigen Sehenswürdigkeiten und Kreuzfahrtraritäten. Den Anfang macht die im Rahmen einer Kreuzfahrt nur selten besuchte Insel Skiathos. Sie gehört zu den Postkartenmotiven Griechenlands. Es folgt die Hafenstadt Volos. Von hier aus geht es ins Landesinnere zu den weltbekannten Meteora-Klöstern. In Thessaloniki besuchen wir die archäologische Stätte von Dion und das Bergdorf Agios Panteleimonas bevor mit der Insel Thassos wieder ein Juwel der Ägäis auf uns wartet.

Auf die Spuren des Hl. Paulus begeben wir uns mit dem Besuch in Kavala und Philippi bevor von Dikili aus die Stätten Pergamon und Asklepeion auf dem Programm stehen. Die Reise endet mit dem Einlaufen in die Weltstadt Istanbul.

Nach nur zwei Stunden Flug von München aus landet die Lufthansamaschine auf dem Flughfaen griechischen Hauptstadt Athen. Ich verlasse das Flugzeug und der blaue Himmel und Temperaturen von knapp 30° C machen eines klar: Der Sommer ist zurück! Die Gruppe der Passagiere, die sich mit mir zusammen auf den Weg zum Hafen und zur EUROPA 2 aufmachen freuen sich sehr auf ihren Urlaub. Viele sind gespannt, denn es sind Gäste, die bereits MS EUROPA kennen und nun das erleben wollen, was der Katalog verspricht ‚Die grosse Freiheit‘. Auch ich kann mir zunächst unter diesem Slogan nicht viel vorstellen und bin genauso neugierig. Unsere Reiseführerin für den bevorstehenden Transfer ist Sofia, eine Kunsthistorikerin, die in Deutschland studiert hat und in den Sommermonaten diese Aufgabe übernimmt.

Das Olympiastadion in Athen

Das anitike Olympiastadion in Athen
Das anitike Olympiastadion in Athen

Zur Freude aller, es ist gerade einmal 10.30 Uhr und die Einschiffung beginnt erst um 16 Uhr, verkündet Sofia, dass wir gemeinsam eine Orietierungsfahrt durch Athen unternehmen. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnten – es sollte eine der schönsten Transferfahrten werden, die ich in meiner langen Berufspraxis im Kreuzfahrtgeschäft erlebt habe. Sofia kennt sich aus und beginnt zunächst mit einem Halt am Panathinaiko-Stadion.

Es ist das Olympiastadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahre 1896. Es wurde als Rekonstruktion auf den Fundamenten des antiken Stadions gebaut. Das nach Plänen Zillers von dem Architekten Anastasios Metaxas wieder hergerichtete Stadion in Form eines Hufeisens hat eine Länge im Innenraum von 236 Metern. In unserer Zeit wurde die Eröffnungszeremonie der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1997 wurde im Stadion abgehalten. Als 2004 die Olympischen Sommerspiele wieder in Athen stattfanden, wurden hier die Wettkämpfe im Bogenschießen (4.000 Zuschauer) ausgetragen. Außerdem befand sich das Ziel der beiden Marathonläufe (40.000 Zuschauer) im Stadion.

Syntagmaplatz und Parlamentsgebäude

Syntagma Platz in Athen
Syntagma Platz in Athen

Es ist ein Erlebnis für alle Passagiere wenn auch nur zu einem Fotostopp einmal an dieser Stätte stehen zu können. Unser nächstes Ziel ist das Parmalamentsgebäude am Syntagmaplatz. Was alle bisher nur aus dem Fernsehen und im Rahmen von ausgedehnten Protesten gegen die Finanzkrise in Europa und die Krise des eigenen Staates kannten, wird nun plötzlich real. Wir sehen den Verfassungsplatz und das Parlamentsgebäude. Der Grundstein für das alte Parlamentsgebäude in der Athener Straße Odos Stadiou wurde von Prinzessin Amalie 1858 gelegt. Das alte Parlamentsgebäude beherbergt heute das Nationale Historische Museum Athen. Die Verlegung in das heutige Parlamentsgebäude, das bis 1910 als königlicher Palast diente, wurde 1929 beschlossen.

Parlamentsgebäude in Athen
Parlamentsgebäude in Athen

Wir haben großes Glück, denn gerade findet vor dem Parlamentsgebäude die tägliche Wachablösung statt. Hier tun junge Wachsoldaten ihren Dienst am Grabmal des unbekannten Soldaten. Blick fang sind die traditionellen Wachuniformen mit Schuhen, die alleine schon den Besuch lohnen. Hinzu kommt ein mit äußerster Argiebi einstudiertes Ritual bei dem die Haltung der Waffe und die Stellung der Beine eine wichtige Rolle spielen. Die Gäste von MS EUROPA 2 stehen bei diesem Ereignis in der ersten Reihe und erleben diese alte Tradition, die viel Ausdauer erfordert.

Das Olympeion mit dem Zeustempel

Zeustempel in Athen
Zeustempel in Athen

Das Olympeion oder auch Tempel des Olympischen Zeus war einer der größten Tempel im antiken Griechenland. Der Bau geht auf das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück, wurde aber erst unter dem römischen Kaiser Hadrian im 2. Jahrhundert n. Chr. vollendet. Das Olympieion befindet sich rund 500 m östlich der Akropolis. Ich bin begeistert von der Größe dieser Säulen und der ganzen Anlage. Man kann einen Eindruck bekommen welche Dimensionen das alte Athen schon zu Zeiten der Antike hatte.

Unter Kaiser Hadrian, einem Bewunderer der griechischen Kultur, wurde das Olympieion um 131/132 n. Chr. Nach langen Jahrhunterten Bauzeit mit Unterbrechungen unverändert nach dem Plan des Cossutius endgültig vollendet und geweiht. Wann und wie genau das Olympieion zerstört wurde, ist unbekannt, wahrscheinlich jedoch durch ein Erdbeben im Mittelalter. Danach wurden die Ruinen als Steinbruch benutzt. Mit archäologischen Ausgrabungen wurde 1889 begonnen.

In der Plaka von Athen

In der Plaka von Athen
In der Plaka von Athen

Kein Besuch in Athen wäre vollständig würde nicht auch ein Besuch in der Plaka und am Akopolishügel auf dem Programm stehen. Dazu gibt Sofia uns eine ganze Stunde Freizeit, denn so kann jeder Gast entscheiden wieviel er sich von der Athener Altstadt ansehen möchte oder kann. Ich bin gespannt wie sich die Altstadt genannt Plaka in den letzten Jahren verändert hat und bin angetan wie liebevoll unterhalb des Akopolishügels die Straßen und Häuser wieder hergerichtet wurden. Alles ist gepflegt, gut restauriert und vor allem überraschend leer. Kein Massentoruismus….der nimmt den Haupteingang zur Akropolis. Den Weg durch die Plaka nehmen nur wenige Touristen.

Die Plaka ist einer der ältesten Stadtteile Athens. Der Stadtteil und seine Bausubstanz können auf eine Kontinuität bis in die Antike zurückblicken. Viele Häuser haben Grundmauern aus der Antike, wenn auch die Fassaden zumeist aus dem 18. Jahrhundert stammen. Bis zur modernen Stadtplanung des frühen 19. Jahrhunderts bildete sie den Kern der Stadt Athen. 1840 lebten noch 19 000 Menschen in der Altstadt. Danach wandelte sich die Plaka zum Tavernenviertel, das in allen gesellschaftlichen Schichten gleich beliebt war.

Seit den 1990er Jahren begann ein Wiederaufleben des Stadtteils, viele alte Häuser wurden restauriert, nahezu der ganze Stadtteil verkehrsberuhigt. Die Immobilienpreise reichen mittlerweile an die teuersten Athener Stadtteile heran. Ich gehe durch Gassen, deren Flair ich in der vollen Stadt Athen nie für möglich gehalten hätte und man kann mit Fug und Recht behaupten, daß die Plaka heute wieder schön und besuchenswert ist. Das war nicht immer der Fall in den letzten 30 Jahren.

Der Ares- und der Akropolishügel

Auf dem Areshügel in Athen
Auf dem Areshügel in Athen

Und dann stehe ich unterhalb des Akopolishügels aber einmal an einer Stelle, die ich bei meinen vielen Besuchen auf der Akopolis noch nie aufsuchen konnte. Der Areshügel oder Areopag ist ein 115 Meter hoher Felsen mitten in Athen. In der Antike tagte hier der oberste Rat, der gleichfalls „Areopag“ genannt wurde. Der Rat war die älteste Körperschaft der Stadt; seine Geschichte reicht bis in die mythische Frühzeit Athens zurück. Auch hat die Ursprungslegende des Marathonlaufes ihren Höhepunkt auf dem Areopag. Nachdem die Athener bei der Schlacht bei Marathon über die Perser gesiegt hatten, lief der Bote Pheidippides von Marathon nach Athen und starb nach der Verkündung des Sieges auf dem Gipfel des Berges.

Auch der Apostel Paulus soll laut der Apostelgeschichte bei einem Athen-Besuch von Einwohnern auf den Areopag geführt worden sein (Apg 17,19 ff.), damit er dort seine „neue Lehre“ erläutere. Es ist für alle ein unvergessliches Erlebnis ganz Athen zu überblicken bei ungaublicher Fernsicht am heutigen Tag.
Mit dem verlassen des Hügels sind wir uns alle einig. Das war ein Transfer der Extraklasse, eine Klasse, die MS EUROPA 2 mit ihrem Kreuzfahrtkonzept erreichen will und erreicht. Wir fahren zum Hafen wo das Schiff bereits auf uns wartet.

Nun dürfen wir uns auf eine spannende aber auch erholsame Kreuzfahrt mit MS EUROPA 2 freuen, auf einer ganz ausgefallenen Route mit vielen Reiseraritäten und auf einem einzigartigen Schiff. Davon berichte ich morgen und freue mich, wenn Sie auch dann wieder mit dabei sind.

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