Kiel und der Nord-Ostsee-Kanal
Der erste Tag der Kreuzfahrt mit MS Europa zu den Schätzen des Mare Balticum beginnt so wie die letzten aufgehört haben, mit brütender, fast unerträglicher Hitze. Wie erfrischend ist es, wenn man wie ich aus dem rheinländischen Bonn kommt, doch die deutlich kühlere und frische Seeluft auf der Haut zu spüren.
Kiel, die Landeshauptstadt Schleswig Holsteins erwartet die zur großen Ostsseereise der EUROPA angereiste Gäste sogar mit Regen. Aber niemanden stört das. Endlich kann man durchatmen und allen Passagieren, denen ich in der Stadt begegne ist die Vorfreude auf die Reise anzumerken.
Die Stadtkirche St. Nikolaus in Kiel
Bis zur Einschiffung um 16 Uhr ist noch Zeit und viele nutzen die Chance einen sonntäglichen Stadtbummel zu unternehmen. Ich nähere mich der Stadtkirche St. Nikolai am Alten Markt. Der Bau des Gotteshauses begann kurz nach der Stadtgründung durch Adolf IV von Schauenburg und Holstein im Jahr 1242. Auch wenn die Kirche nach der nahezu vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht mehr die originale Bausubstanz aufweist, hat sie doch viel vom ursprünglichen gotischen Hallenbau und dem hohen lichten Innenraum bewahrt, den sie einst bei Ihrer Weihe besessen hat.
Viel Kultur in der Nikolauskirche
Von der ehemals wertvollen Innenausstattung sind der dreiflügelige Erzväteralter von 1460, das Taufbecken aus dem Jahr 1344 und das gewaltige Nagelkreuz in der Raummitte zu nennen.
Eigentlich hatte ich, da ich die Kirche von vielen früheren Aufenthalten in Kiel schon kenne, nicht mehr vor, sie im Inneren zu besuchen, doch dann klingen symphonische Akkorde nach draussen und ich erinnre mich, daß die Zeit des Schleswig-Holstein-Musikfestivals begonnen hat. Einige Gäste der EUROPA, die sich mir angeschlossen haben sind auch dabei als wir im Mittelschiff angekommen Edvard Griegs Morgenstimmung aus der Peer Gynt Suite hören.
Es ist das Kieler Kammerorchester bei seiner letzten Probe vor dem großen Sommerkonzert, daß am morgigen Montag Abend in der Nikolaikirche gegeben wird. Unter dem Motto „Offene Kirche St. Nikolai“ lädt die Gemeinde Besucher ein eine kurze Zeit im Gotteshaus zu verweilen. Mehr als zwei Duzend Kreuzfahrtgäste von MS EUROPA sind es, die da den Klängen von Schumann, Gade und Meyerbeer unter der Leitung von Imre Sallay lauschen. Eine schönere und emotionalere Einstimmung auf das Motto der Kreuzfahrt „Die Reichtümer des Mare Balticum“ kann es nicht geben.
Das Pooldeck auf MS Europa
Unterdessen ist am Ostseekai alles bereit für die Einschiffung. Die Crew der EUROPA freut sich sichtlich über die zahlreichen Gäste, darunter viele Stammgäste, die wieder mit dabei sein wollen. Kapitän Olaf Hartmann gibt das Kommando ‚Leinen los‘ und das Schiff verlässt den Ostseekai bei milder Seeluft und zu den Klängen der orchestralen Auslaufmusik, die für mich wie eine ‚Seeballade‘ klingt.
Ein erster interessanter Reisetag geht zu Ende und wir alle an Bord sind gespannt auf den morgigen Tag auf der Ostsee. Die landläufige Meinung. dass die Ostsee immer ruhig ist, da es sich um ein Binnenmeer handelt, ist übering grundlegend falsch. Es kann auf diesem Meer ganz schön winden. aber davon bleiben wir an Bord verschont und es beginnt eine wunderschöne Sommerreise.
Zum Abschluss jedes Reiseberichts möchte ich Ihnen an dieser Stelle täglich ein Europa-Detail vostellen, einen Ort an Bord, ein Kunstwerk, ein besonders reizvoll gestaltetes Stück dieses herrlichen Schiffs. Hier weiß man als Gast garnicht wo man zuerst hinschauen soll. Heute hat mich die abendliche Stimmung auf dem Lido-Deck (Deck 8) mit dem Innen- und Aussenpool fasziniert. Diese Begeisterung werde ich Ihnen in den kommenden Tagen vermitteln und ich hoffe, Sie sind alle mit dabei.
Von Bord grüße ich Sie alle
Peter Jurgilewitsch
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