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Grandioses Wadi Rum in Jordanien und Lawrence von Arabien

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Das Wadi Rum in Jordanien ist Weltnaturerbe der UNESCO und eine einzigartige Wüstenlandschaft. Aber das Wadi Rum ist auch voller Legenden um Thomas Edward Lawrence, genannt Lawrence von Arabien. So viele Besonderheiten machen das Wadi Rum zu einem Highlight in Jordanien. Hier gibt es ausführlich alle Informationen!

Durch das Wadi Rum mit Thomas Edward Lawrence

Niemand hat das Wadi Rum romantischer aber auch seiner Grandiosität angemessener beschrieben als Thomas Edward Lawrence, der als Lawrence von Arabien in die Geschichte eingegangen ist. Zitate aus dem 63. Kapitel seines Buches ‚Die sieben Säulen der Weisheit‘, das 1926 erschien und schnell ein weltweiter Bestseller wurde, sollen den Leser durch diesen Beitrag begleiten. T. E. Lawrence schreibt über seinen ersten Besuch im Wadi Rum:

„Unser nächstes Ziel war die Rumm, wo der nördliche Brunnen der Beni Atijeh lag, ein Tal, das schon jetzt meine Gedanken in Erregung versetzte, da selbst die nüchternen Howeitat mir seine phantastischen Wunder gerühmt hatten. Der kommende Morgen sollte uns durch seinen Anblick erfreuen (…)

Der Tag war noch jung, als wir, zwischen zwei ragenden Sandsteinnadeln, an den Fuß eines weiten flachen Hangs kamen, der von den hochgewölbten Bergen vor uns sanft hinablief. Er war mit Tamariskengebüsch bestanden und — wie man mir sagte — der Anfang des Tals von Rumm.

Zu unserer Linken erhob sich eine langgezogene Felswand, die sich gleich einer tausend Fuß hohen Woge gegen die Mitte des Tals vorwarf; längs der rechten Talwand lief eine gleich hohe Kette steiler, rotzerklüfteter Felsen. Wir ritten, uns den Weg durch das spröde Unterholz brechend, den Hang hinan. (…)“


Die Geologie des Wadi Rum – eine Laune der Natur

Das Wadi Rum ist ein gewaltiges Grabental. Sein tiefster Punkt liegt immer noch knapp 1000 m über dem Meeresspiegel wobei die aus Sandstein geformten Felsen, die das Tal anscheinend wahllos verstreut durchziehen, bis zu 700 m hoch sind. Die höchsten Erhebungen im Wadi Rum sind der Jabal Umm ad-Dami mit 1832 m, der Jabal Ramm mit 1754 m und der Jabal Umm Jshreen mit 1753 m.

Bedeutsam ist die Tatsache, dass die Landschaft, die wir heutzutage im Wadi Rum bestaunen können, viel jünger ist als sein Untergrund. Der Granitsockel ist rund 2 Milliarden Jahre alt, während die jüngsten Schichten darüber kaum 100 Millionen Jahre alt sind. Geformt wurde das alles durch Regen und Wind.

Dieser Prozess begann vor etwa 30 Millionen Jahren, als Verwerfungen in der Region einen tiefen Riss hervorbrachten. So wurden die Gesteinsformationen den Elementen ausgesetzt. Die heutige Landschaft ist das Ergebnis dieser Vorgänge, die noch immer andauernd. Die Erosion schreitet stetig fort.

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Was ist ein Wadi?

Im Arabischen bezeichnet der Begriff Wadi einen Fluss, ebenso in Nordafrika und dem Nahen Osten. Die Geografie hat diesen Begriff für Trockentäler, die nur periodisch von Wasser durchflossen werden. Starke Klimaschwankungen führten in solchen Gebieten zum Wechsel zwischen Sturzfluten nach heftigen Regenfällen und lang anhaltenden Trockenphasen mit starker Erosion.

So entstanden Fluss-Terrassen, die mitunter mehrere Kilometer breit sind. In Wadis, die einen stetig fließenden Grundwasserstrom besitzen, der an bestimmten Stellen an die Oberfläche tritt, können sich Oasen bilden und ein Überleben im Tal garantieren. In solchen Wadis sind über Jahrtausende viele verschiedene menschliche Kulturen nachweisbar.

Ein solches Wadi ist auch das Wadi Rum in Jordanien, wo menschliche Besiedlung seit prähistorischen Zeiten nachgewiesen wurde. Davon zeugen viele Petroglyphen überall im Wadi Rum.

Thomas Edward Lawrence beschreibt seine Eindrücke im Wadi Rum:

„Die Böschung verflachte allmählich, bis das Tal zu einer engumgrenzten, leicht geneigten Fläche wurde. Die Berge zur Rechten wuchsen höher und schroffer, ein würdiges Gegenstück zur Umgrenzung links, die sich zu einem massiven Wall roten Gesteins aufsteilte.

Beide Seiten rückten bis auf nur zwei Meilen Zwischenraum zusammen; und dann, allmählich sich auftürmend bis zu tausend Fuß über uns, liefen diese beiden parallelen Felsmauern in meilenlanger Avenue dahin.

Sie waren keine geschlossenen Felswände, sondern in gewaltige Blöcke aufgeteilt, die gleich riesigen Bauwerken zu beiden Seiten der Straße standen. Tiefe, fünfzig Fuß breite Querschlünde trennten diese einzelnen Massive, in deren Wände die Verwitterung gewaltige Buchten und Apsiden ausgerundet hatte, überdeckt von feinen Rissen und Furchen wie mit Ornamenten. (…)“

Das Wadi Rum und seine Umgebung sind eine Kulturlandschaft

Im Wadi Rum und seiner Umgebung zu leben ist nicht einfach. Die Beduinen sind das Volk, das es seit jeher verstanden hat, sich mit den Gegebenheiten dieser besonderen Landschaft, umgeben von Wüste, Stein und einer eigentlich lebensfeindlichen Natur, zu arrangieren. So ist das Wadi Rum Beduinenland. Schon vor Tausenden von Jahren zogen hier Handelskarawanen auf uralten Handelsrouten bis an die Ufer des Mittelmeers.

Sie transportierten auf Dromedaren und Kamelen, die noch heute, aufgrund ihrer Genügsamkeit, das bevorzugte Transportmittel durch die Wüste sind, wertvolle Güter. Dazu gehörten vor allem Weihrauch aus dem Oman oder Sandelholz. Auch Gewürze, die mit einer Zwischenstation in der Nabatäerstadt Petra bis nach Gaza, Alexandria und Beirut gelangten.

Was man schon immer vermutet hatte, wurde durch archäologische Funde mittlerweile bestätigt. Das Wadi Rum war nicht nur Handelsroute, hier wurde auch gelebt! Man fand einen Tempel der Nabatäer aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Dies belegt, dass auch die Religion eine Rolle spielte im täglichen Leben der Karawanen und jener Beduinen-Gemeinschaften, die hier lebten.

Auch eine Siedlung wurde gefunden, die noch bis in römische Zeit bewohnt war. Natürlich wurde diese Siedlung in der Nähe von Quellen gebaut, sodass die Wasserversorgung gesichert war. So konnten auch die immer wieder auftretenden langen Trockenzeiten problemlos überstanden werden.

Welch schwierige Lebensumstände die Menschen damals gemeistert haben, beschreibt Thomas Edward Lawrence eindringlich: „Tagsüber brachte die brennende Sonne unser Blut in Gärung und der peitschende Wind verwirrte unsere Sinne. Des Nachts durchnässte uns der Tau, und das Schweigen unzähliger Sterne ließ uns erschauernd unsere Winzigkeit fühlen.“

Das Wadi Rum – Weltnaturerbe der UNESCO

Die UNESCO ernannte das Wadi Rum – es liegt in der Hisma Wüste – zum Weltnaturerbe. Das Schutzgebiet umfasst rund 740 km². Das Wadi liegt im Südwesten Jordaniens, 70 km von Aqaba, der einzigen Hafenstadt Jordaniens am Roten Meer, entfernt. Das Wadi Rum ist 100 km lang und maximal 60 km breit.

Die UNESCO schreibt in ihrer Begründung anlässlich der Aufnahme des Wadi Rums in die Liste des Weltnaturerbes:

„Das 74.000 Hektar große Areal, ist zugleich Natur- und Kulturstätte (…) Sie verfügt über eine abwechslungsreiche Wüstenlandschaft, die aus einer Reihe von engen Schluchten, natürlichen Bögen, hoch aufragenden Klippen, Rampen, massiven Erdrutschen und Höhlen besteht. Petroglyphen, Inschriften und archäologische Überreste zeugen von 12.000 Jahren menschlicher Besiedlung und Interaktion mit der natürlichen Umwelt.

Die Felskunst, Inschriften und archäologische Beweise können als außergewöhnliches Zeugnis der kulturellen Traditionen seiner frühen Bewohner angesehen werden. Die Kombination von 25.000 Petroglyphen, 20.000 Inschriften und 154 archäologischen Stätten belegt die Kontinuität von Besiedlung und Landnutzung über einen Zeitraum von mindestens 12.000 Jahren.

Die Petroglyphen, die menschliche und tierische Figuren darstellen, sind auf Felsbrocken, Steinen und Felswänden eingraviert. Sie liefern Hinweise auf pastorale, landwirtschaftliche und städtische menschliche Aktivitäten in dieser Region. Gravuren weisen auf einen ausgeklügelten Sinn für Ästhetik in einer Bildkultur hin, und die archäologischen Funde erstrecken sich über alle Epochen vom Neolithikum bis zu den Nabatäern. Thamudische, nabatäische und zahlreiche arabische Inschriften in vier verschiedenen Schriften zeugen von der weitverbreiteten Alphabetisierung in den pastoralen Gesellschaften.“

Thomas Eward Lawrence schreibt über das Wadi Rum und seine Formationen:

„Die einzelnen Massive waren gekrönt von hochgewölbten Gipfeln, gleich Gruppen von Domkuppeln, nicht so brennend rot wie das übrige Gestein, sondern nur leicht getönt und mehr ins Graue spielend. Damit vollendete sich der Eindruck einer byzantinischen Architektur um diesen unvergleichlichen Ort, diesen Prozessionsweg, gewaltiger, als ihn Phantasie sich vorzustellen vermochte.

Die ganze arabische Armee hätte sich der Länge und Breite darin verlieren, und zwischen den Felswänden hätte ein Flugzeuggeschwader in Formation manövrieren können. Unsere kleine Karawane wurde nachdenklich, und keiner sprach mehr ein Wort; man fühlte sich beängstigt und beschämt, sich mit seiner Geringfügigkeit breit zu machen inmitten dieser riesenhaft ragenden Berge.“

Thomas Edward Lawrence – Lawrence von Arabien und das Wadi Rum

Thomas Edward Lawrence wurde am 16. August 1888 in eine wohlhabende englische Familie geboren und pflegte eine frühe Leidenschaft für den Nahen Osten. Er studierte Archäologie in Oxford und wurde 1909 von der Region verzaubert, als er für seine Dissertation über Kreuzritterburgen recherchierte.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs fiel die Wahl des britischen Geheimdienstes auf Lawrence. Er ging nach Kairo, wo er der ‚Hejaz Expeditionary Force‘ angegliedert wurde. Lawrence empfand schnell Sympathie für die unter der Oberfläche bereits brodelnde arabische Revolte, deren Ziel es war, die Türken zu verdrängen und einen arabischen Staat zu schaffen.

Lawrence lernte im Eiltempo die Sprache, ritt Kamele meisterhaft und trug arabische Kleidung wie so viele andere englische Abenteurer vor ihm. 1917 begleitete er die Armeen des großen arabischen Kriegers (und späteren Staatsmanns) Emir Faisal und fühlte sich seinen Kameraden eng verbunden. Lawrence starb am 19. Mai 1935 bei einem Motorradunfall.

Bis heute ist sowohl die Person von Thomas Edward Lawrence, als auch seine Rolle bzw. seine Leistungen im Rahmen der arabischen Revolte, umstritten und nicht eindeutig geklärt. Es war vor allem der Förderung seines 1926 erschienenen Buches ‚Die sieben Säulen der Weisheit‘ durch einen amerikanischen Journalisten zu verdanken, dass die Lawrence-Legende überhaupt geboren wurde.

In diesem abenteuerlichen Bericht, von dem ein Großteil in der Wüste im und um Wadi Rum stattfindet, spielt Lawrence die Rolle eines vertrauenswürdigen Beraters, tapferen Soldaten und letztendlich einer Messiasfigur der arabischen Sache.

Dies war jedoch nicht unbedingt so, wie arabische Quellen und die Sicht der Person T. E. Lawrence auf arabischer Seite verraten. In der Tat war er für einige „Lawrence Wer?“ – einer von 100.000 Arabern, von denen 10 % in ihrem epischen Kampf um den Aufbau einer Nation starben.

Es wird überliefert, Lawrence sei später verlegen gewesen über den Heldenstatus, den ihm das englische Publikum verlieh. Fest steht, dass er 1927 seinen Namen in ‚Shaw‘ änderte und sich dafür entschied, als Privatmann zu leben.

Vor allem Geschichtsforscher stellten immer wieder fest, dass Lawrence nichts getan hat, um seinen Beitrag während der Ereignisse in Jordanien in eine historisch genauere Perspektive zu rücken.

Dennoch darf das Vermächtnis des Lawrence von Arabien nicht geschmälert werden, denn neben den militärischen Aspekten und dem Verlauf der Ereignisse rund um das Wadi Rum, muss gewürdigt werden, das Lawrence vor allem auch die gewöhnlichen Fußsoldaten der arabischen Sache, die ihr Leben für eine schöne neue Welt gaben, in seinen Berichten beschrieben hat.

Dabei verewigte Lawrence für immer die Pracht der Beduinenlandschaft, aus der diese Soldaten stammten, und inspirierte Generationen von Besuchern, sich selbst vom Wunder des Wadi Rums zu überzeugen.

Ein Film macht aus Thomas Edward Lawrence – Lawrence von Arabien

Nachdem sein Buch Thomas Edward Lawrence weltweit bekannt gemacht hatte und der Grundstein für den Mythos gelegt worden war, machten der Produzent Sam Spiegel und der Regisseur die Figur des englischen Soldaten in Arabien in dem filmischen Monumentalwerk ‚Lawrence von Arabien‘ im Jahr 1962 endgültig zur Legende. Der damals noch nahezu unbekannte Schauspieler Peter O’Toole wurde über Nacht zu einem Star und begründete seine Karriere mit der Verkörperung des Lawrence.

In weiteren Rollen sind Alec Guinness, Omar Sharif und Anthony Quinn zu sehen. Der Film ist mit 216 Minuten (3:36 Std./Min.) extrem lang und als großes Film-Epos angelegt.

Der Film wurde aufwendig in Jordanien gedreht und vor allem auch in der farbenprächtigen Landschaft des Wadi Rum. Weitere Drehorte waren Aqaba, die Siedlung Ait Benhaddou im Marokko, die mittlerweile ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört und Chobham, Surrey in England.

Der Film gewann 1963 gleichzeitig 7 Oscars, 4 Golden Globes und 4 British Film Academy Awards. Auch in den ewigen Bestenlisten der Filmgeschichte ist das Werk vertreten.

Ein Besuch im Wadi Rum in Jordanien

Wer heute das Wadi Rum besuchen möchte, muss zunächst an dem Visitors Center vorbei. Hier begegnen dem Reisenden nicht die Einsamkeit und Schönheit der Landschaft; vielmehr sind es Kommerz, Menschenmassen, Touristenbusse und um Gäste feilschende Jeep-Fahrer. Mittlerweile gibt es feste Preise für die mehrstündigen Fahrten durch das Wadi Rum und das Weltnaturerbe.

Im Museum des Besucherzentrums kann man Exponate aus der Kulturgeschichte des Wadis bestaunen und einen Film von rund 10 Minuten Länge ansehen, bevor das Erlebnis das Wadi Rums beginnt:

Sieben Säulen der Weisheit

Gleich zu Beginn des Besuchs und nahe dem Besucherzentrum, fällt der Blick auf die erste Sehenswürdigkeit. Die Felsformation ‚Sieben Säulen der Weisheit‘ wurde zu Ehren von Lawrence von Arabien nach seinem Buch benannt. Es ist ein Felsmassiv mit sieben hervorstehenden turmartigen Auswuchtungen. Man kann sich sowohl in einem Allrad-Fahrzeug dem Massiv nähern, als auch eine Wanderung unternehmen.

Der Berg Jebel Rum

Im Westen des Wadi Rums liegt der Jebel Rum. Er ist mit 1754 m einer der höchsten Berge im Wadi und ein beliebtes Ziel für Kletterer und Bergsteiger. Wo die Beduinen früher zur Steinbockjagd gingen und Kräuter für ihre traditionelle Medizin sammelten, da sind heute moderne Abenteurer unterwegs. Der sehr fotogene Berg ist lang gestreckt und von allen Seiten sehr unterschiedlich geformt.

Bild wurde unter der Attribution-ShareAlike 1.2 Generic (CC BY-SA 1.2) veröffentlicht

Ruinen des Nabatäer-Tempels

Die Nabatäer waren ein arabischer Nomadenstamm, der sich in Jordanien und Teilen Syriens, Saudi-Arabiens und Israels niederließ. Petra war die Hauptstadt ihres Reiches (4. Jahrhundert v. Chr. – 106 n. Chr.).

Die Nabatäer waren Meister in der Errichtung von Wasserleitungen, Dämmen und Kanälen und brachten auf diese Weise das lebenswichtige Element auch in Gegenden, wo es nicht oder zu wenig vorhanden war. So auch ins Wadi Rum. Dementsprechend siedelten Menschen im Wadi und übten auch ihre Religion aus.

Unweit des Dorfes Wadi Rum liegt der nabatäische Tempel aus der Regierungszeit des Königs Areta IV. im ersten Jahrhundert nach Christus. Er war Allat, der Frau des Sonnengottes Dushara geweiht. Auch Farbreste sind an den Ruinen noch zu entdecken und lassen auf die Farbenpracht der Anlage schließen.

Bild wurde unter der Attribution-ShareAlike 1.2 Generic (CC BY-SA 1.2) veröffentlicht

Lawrence-Quelle (Ain Ash Shallalah)

Die Quelle inmitten des Wadi Rum erhielt ihren Namen zu Ehren von Thomas Edward Lawrence, der sie durch seine Beschreibung in den Sieben Säulen der Weisheit unsterblich gemacht hat:

„Die Sonne war hinter den westlichen Bergen verschwunden; der kleine Kessel selbst lag bereits im Schatten, aber die Felskulissen zu beiden Seiten des Eingangs, wie auch der stolze Koloss jenseits des Tals, waren vom Abendschein rotglühend überleuchtet. (…)

Vor uns führte ein viel begangener Pfad über eine Felsplatte hinauf bis zu dem Punkt, wo die Hauptwand aufstieg, und wandte sich über einen gefährlichen Pfad südwärts, längs eines flachen, mit einzelnen Laubbäumen bestandenen Rückens.

Zwischen diesen Bäumen hindurch, erklangen aus verborgenen Felsspalten seltsame Rufe: das langgezogene, singende Echo der Stimmen der Araber, die bei den dreihundert Fuß überm Talgrund entspringenden Quellen die Kamele tränkten.

Die Regenfälle, die sich über die grauen Dome der Berggipfel ergossen, schienen langsam in das poröse Gestein eingedrungen zu sein; und in Gedanken folgte ich ihnen, wie sie Zoll für Zoll durch diese Sandsteinberge abwärts sickerten, bis sie auf jene undurchlässige Felsplatte stießen, über die sie unter Druck hinwegrannen, um dann aus der Felswand am Zusammenstoß der beiden Gesteinslager hervorzusprudeln.“

Quelle: Nils Elgaard Larsen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 veröffentlicht

Lawrence Haus

Das unscheinbare Gebäude wurde auf den Ruinen einer nabatäischen Zisterne errichtet. Auch hier war Lawrence von Arabien der Namensgeber, denn er soll hier während des arabischen Aufstands zeitweise mit seinen Begleitern gelebt haben. Das eigentlich Sehenswerte ist der ungestörte Ausblick auf die Sanddünen im Wadi.

Dünen im Wadi Rum

Zahlreiche Sanddünen durchziehen das Wadi Rum. Besonders zum Sonnenuntergang sind sie beliebte Ziele für Fotografen und alle, die dieses Naturschauspiel nicht versäumen möchten. Einige der bekanntesten Dünen sind die Al-Hasany-Dünen.

Alameleh Petroglyphen

Felszeichnungen und Ritzungen, sogenannte Petroglyphen sind im Wadi Rum zahlreich und von besonderem historischem und kulturellem Wert. Die Alameleh-Petroglyhen zeigen thamudische und nabatäische Inschriften, Kamelkarawanen, Krieger und verschiedene Tiere. Die Inschriften von Alameleh in der Nähe der sieben Säulen der Weisheit und am Rande des Distrikts Diseh gehören zu den umfassendsten und am besten erhaltenen Petroglyphen des Wadis.

Quelle: High Contrast unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 Deutschland“ veröffentlicht

Anfaishiyya Petroglyphen

Die Besonderheit der Anfaishiyya-Inschriften ist, dass sie in eine glatte nahezu senkrecht aufragende Felswand eingeritzt wurden. Sie bieten einen außergewöhnlichen Anblick.

Felsenbögen im Wadi Rum

Zu den Höhepunkten eines Besuchs im Wadi Rum gehören jene Felsformationen, die besonders dem Wind ausgesetzt sind und entsprechend viel des Sandsteins in pittoreske Formen gebracht wurde. So entstanden natürliche Brücken und Bögen aus Stein. Mehrere dieser Bögen sind im Wadi Rum zu sehen und gehören zu den Postkartenmotiven der Landschaft. Es sind die Burdah Rock Bridge, Umm Fruth Rock Bridge und Little Rock Bridge.

Canyons (Siqs) im Wadi Rum

Nicht minder spektakulär sind vor allem die tiefen Einschnitte, die im Laufe von Jahrmillionen zwischen den Felsformationen entstanden sind und diese durchschnitten haben. Teilweise sind die Canyons so eng und die Felswände nahezu senkrecht, dass kein Tageslicht in diese Steintäler fällt. Die Färbung der Felsen ist dunkelrot und mit unter von einer einzigartigen Maserung übersät.

Fazit

Ein Besuch in Jordanien ist unvollständig, hat man nicht neben der Nabatäer-Stadt Petra, auch das Wadi Rum besucht. Es gehört zu jenen Landschaften, die ich, obwohl ich sie mehrfach erleben durfte, nicht wirklich in Worte fassen kann. Zu jeder Tageszeit, ja sogar nach Sonnenuntergang und in der Nacht, bieten sich einzigartige Eindrücke mit Bildern, die man nie vergisst.

Noch einmal soll Lawrence von Arabien in seinen ‚Sieben Säulen der Weisheit‘ zu Wort kommen. Er fasst seine Eindrücke zwar in romantisierende Worte, aber an dieser Stelle, so glaube ich, kann man nicht anders formulieren:

„In unseren Kinderträumen sind Landschaften manchmal soweit und so stumm. Wir suchten zurück in unserer Erinnerung nach dem Urbild, wo einst alle Menschen zwischen solchen Felsmauern gewandert waren nach einem solchen freien Platz, wie dem vor uns, wo der Weg zu enden schien.

Später, wenn wir wieder einmal ins Innere des Landes ritten, pflegte ich stets vom direkten Wege abzuweichen, um meine Seele zu erfrischen durch eine Nacht in der Rumm und durch einen Ritt durch das dämmerige Tal zu den leuchtenden Ebenen oder talaufwärts im Sonnenuntergang zu dem schimmernden Platz, den mein zaghaftes Vorausgenießen mich niemals erreichen ließ.

Dann sagte ich zu mir: »Soll ich diesmal über Khasail hinausreiten und all das sehen?« Aber in Wirklichkeit liebte ich doch die Rumm zu sehr. Das ging so Stunden hin, während die Fernsicht immer gewaltiger und herrlicher wurde in ihren wohlgegliederten Umrissen, bis sich eine Schlucht in der Felsenfront zur Rechten zu einem neuen Wunder öffnete.“

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