Von Bolivien nach Chile
in der Rückschau meiner Südamerikareise durch Nordchile, die Hochanden Boliviens und durch Peru folgt heute der nächste Auszug aus meinen Reiseberichten. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
Hier der Originalbericht von damals:
Heute Morgen habe ich das Salzhotel verlassen. Die Fahrt geht nun nach Llica, einem kleinen Städtchen zwischen dem großen Salzsee Salar de Uyuni und dem nördlichen Salzsee Salar de Coipasa.
Seit einigen Jahrzehnten leben in Llica deutsche Missionare, errichteten und vergrößerten die Kirche, betreuten die Leute mit geistigem Beistand und sorgten für regelmäßige Gottesdienste in dem Ort, den ich am heutigen Sonntag besuche. Zwar ist die Kirche verschlossen aber der Ort sprüht nur so vor Leben, denn jeden Sonntag nach der Messe trifft man sich hier um gemeinsam zu essen, interessante Gespräche zu führen und einzukaufen. Viele Menschen, vor allem die Frauen, tragen ihre traditionellen Trachten.
Nach einem kurzen Rundgang verlasse ich den Ort Richtung Punta Arenas, dem zweiten Dorf zwischen den Salzseen. Hier befindet sich eine der interessantesten Kirchen der Umgebung. Ihre ältesten Teile stammen noch aus dem 18. Jahrhundert. Dann beginnt eine Fahrt durch den beachtlichen Salzsee Salar de Cpoipasa.
Wer jetzt meint man könne sich diese Fahrt ersparen, denn ein Salzsee sei wieder andere, den muss ich widersprechen. Der Salar de Coipasa führt sehr viel mehr Wasser als sein großer Bruder und es bilden sich farbenprächtige malerische Lagunen, die immer wieder das Landschaftsbild verändern. Nach ungefähr 2 Stunden verlassen wir den Salzsee und ein letztes Mal gibt es ein Picknick inmitten der freien Natur. Im Anschluss steht eine anstrengende Fahrt von ca. 1 Stunde auf dem Programm Richtung chilenische Grenze.
Am bolivianische-chilenischen Grenzübergang angekommen stehen hier schon 1 km vor dem Schlagbaum Dutzende von Lastwagen und warten auf die Abfertigung. Uns bleibt diese Mühe erspart, denn als Reisender zwischen diesen beiden Ländern geht man zu Fuß über die Grenze. Zunächst erwartet einen der bolivianische Zoll. Die nötigen Papiere und Stempel in der Hand und nur wenige Meter entfernt stehen bereits die Beamten bereit genauestens zu erfragen welche Mitbringsel man aus Bolivien Chile einführen möchte. Hier geht es maßgeblich darum zu vermeiden, dass Lebensmittel, lebende Tiere oder all das, was in der Natur Schaden anrichten kann, in das Land gelangen.
Alles läuft glatt und nach 45 Minuten stehe ich auf der chilenischen Seite der Grenze. Hier erwartet mich bereits Jaime mit dem Fahrzeug, in dem ich in den nächsten drei Tagen durch den chilenischen Altiplano reisen werde. Erneut stehen hier Höhen von über 4000 m zur Bewältigung an, es werden Vulkane zu sehen sein, die mehr als 6000 m hoch sind und es gibt ein Wiedersehen mit dem nördlichen Teil der Atacamawüste.
Ich freue mich darauf und werde wieder Bericht erstatten.
Bis dahin grüßt Sie (Euch) alle
Peter Jurgilewitsch
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