Der Taj in Indien
Der Taj in Indien

Eines der berühmtesten Bauwerke der Welt ist zweifelsohne der Taj Mahal in der indischen Stadt Agra. Der Taj Mahal hat im Laufe der Jahrhunderte zahllose Beinamen erhalten und wohl kaum jemand kann sich der Magie dieses herrlichen Gebäudes entziehen. Übersetzt heißt der Name Taj Mahal ‚Kronenpalast‘, obwohl des sich um ein Grabmal handelt. Deshalb wird oft auch einfach vom ‚Grabmal der Liebe‘ gesprochen. Die einzigartige Architektur aus weißem Marmor, der perfekt geformten Kuppel und den vier flankierenden Minaretten, ist unübertroffen. So wurde der Taj zum Sehnsucht- und Traumziel aller Indienreisenden. Keine Indienreise wäre denkbar ohne auch einen Besuch an diesem Ort mit eingeplant zu haben.

Wer waren die Personen rund um das Taj Mahal?

Torbogen mit Blick auf den Kronenpalast
Torbogen mit Blick auf den Kronenpalast

Das Grabmal wurde für Arjumand Banu Begum, der zweiten Frau des Mogulkaisers Shah Jahan errichtet. Sie wurde auch Mumtaz Mahal genannt. Shah Jahan wurde am 5. Januar 1592 in Lahore geboren und starb am 31. Januar 1666 in Agra. Sein Leben war glorreich auf der einen Seite und von einem persönlichen Schicksal andererseits geprägt, welches auch zum Ruf des prachtvollen Grabes beigetragen hat. Shah Jahan war das zweite Kind der zweiten Frau seines Vaters, des Mogul-Kaisers Jahangir. Er ist im Taj Mahal an der Seite seiner Frau, die er wohl abgöttisch liebte, beigesetzt.

Mumtaz Mahal wurde am 15. April 1593 in Agra geboren und starb nach 19 Ehejahren, kurz nach der Geburt ihres 14. Kindes, am 17. Juni 1631 in Burhanpur (Madhya Pradesh). Ihr Leichnam wurde aufbewahrt und erst nach der Fertigstellung des Grabmals dort beigesetzt.

Shah Jahan und Mumtaz Mahal -Taj Mahal in Indien
Shah-Jahan-und-Mumtaz-Mahal

Der Bau des Kronenpalastes

Moschee am Taj Mahal
Moschee am Taj Mahal

Der Auslöser für den Bau des Taj soll ein Versprechen sein, dass Shah Jahan seiner Geliebten auf dem Sterbebett gegeben hatte. Er schwor ihre das schönste Grabmal der Welt zu erbauen. In den 1631 bis 1648 entstand dieses Meisterwerk der Mogul-Architektur. Zur 567 x 305 Meter messenden Hauptanlage gehört nicht nur das mit Makrana-Marmor verkleidete, eigentliche Grabmal, sondern mehrere Grabmäler aus rotem Sandstein, Moscheen, Quartiere, großartige Gärten und Torbauten. Die Baumaterialien wurden aus Indien und anderen Teilen Asiens mit Hilfe von ca. 1000 Elefanten herangeschafft. Der weiße Marmor kam aus der Gegend von Jaipur (Rajasthan), schwarzer Marmor aus einem Ort namens Charkoh, gelber Marmor von den Ufern des Narbada. 20000 Arbeiter, die auch Edelsteine und Halbedelsteine verwendeten, waren mit dem Bau beschäftigt.

Das Grabmal der Legenden

Sonnenaufgang am Kronenpalast
Sonnenaufgang am Kronenpalast

Viele Geschichten ranken sich um d Taj Mahal. Eine davon ist, dass die immer mehr strapazierten Staatsfinanzen und die Verbissenheit mit der Shah Jahan die Fertigstellung des Taj Mahals vorangetrieben haben soll, seinen Sohn,Aurangzeb, dazu brachte, seinen Vater ab 1658 im roten Fort bis an sein Lebensende gefangen zu halten.

Ebenso wird immer wieder angeführt, dass Shah Jahan für sich ein ebensolches Grabmal aber in schwarzer Farbe errichten lassen wollte. Der Herrscher plante, nicht im Taj bestattet zu werden. Dafür spricht, dass der Sarkophag von Mumtaz Mahal in der Grabkammer, die unterhalb des Hauptraumes liegt, exakt in der Raummitte angeordnet ist. Die Stimmigkeit des Raumes wird durch den Sarg von Shah Jahan, der direkt danebensteht, empfindlich gestört. Für ein schwarzes Grabmal auf der anderen Seite des Yamuna-Rivers hätten die ohnehin ruinierten Staatsfinanzen auf keinen Fall gereicht.

Eine weitere Legende hält sich hartnäckig über den Taj Mahal: Nach seiner Fertigstellung soll der Kaiser allen Handwerkern die Hände abgehakt haben. Die Idee war sicherzustellen, dass nie wieder ein ähnlich prachtvolles Grabmal würde erschaffen werden können.

Eindrücke eines Besuchs am Grabmal der Liebe

Kenotaphe von Mumtaz Mahal und Shah Jahan
Kenotaphe von Mumtaz Mahal und Shah Jahan

Wer sich heutzutage zum Taj Mahal begibt, muss vor dem mächtigen Torbogen, der die Jahresinschrift 1648 trägt, zunächst eine Leibesvisitation und Taschenkontrolle absolvieren. Zu groß ist die Angst vor Anschlägen. Erst danach hält man, noch im Torbogen stehend inne und hat diesen in der Welt einzigartigen Blick auf die Anlage. Ist der Torbogen durchschritten, öffnet sich die Gartenanlage mit den lang gestreckten Wasserbecken. Und wer beim Ansehen von Bildern gezweifelt hat, dass sich der Taj im Wasser wirklich spiegelt, dem sei gesagt. Ja, ich kann es bestätigen. Entgegen so mancher Aussage: das Spiegelbild ist prachtvoll!

Nun folgt ein Spaziergang und das Bauwerk kommt langsam näher. Auf beiden Seiten eröffnet sich er Blick auf die beiden flankierenden Gebäude eine Moschee und ein Gästehaus. Erst dann kommt die Treppe, die auf dem Plateau vor dem Grabmal endet. Die Größe und auch das Weiß des Marmors sind überwältigend. Ebenso die zahllosen Blumenranken aus Marmor und als Intarsien eingearbeiteten Halbedelsteinen. Eine unvorstellbare Arbeit!

Im Inneren erwartet den Reisenden ein schlichter, aber an Größe kaum zu übertreffender Raum. Hier wird einem bewusst, wie groß und vor allem hoch die Kuppe ist. Eine ebenfalls aus Marmor prachtvoll gestaltete Umrandung des Grabbereichs schmückt den Raum. In seiner Mitte der vermeintliche Sarkophag der Kaiserin. Allerdings handelt es sich dabei um ein leeres Epitaph. Erst wer die Treppe hinunter in den Grabraum nimmt, steht vor den wahren Särgen von Mumtaz Mahal und Shah Jahan.


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Taj Mahal
Taj Mahal

 

Abendstimmung am Taj Mahal
Abendstimmung am Taj Mahal
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