Pythagorio, Samos

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Pythagorio, Samos, Griechenland

MS Europa 2 hat Pythagora im Süden der Insel Samos erreicht und wie liegen erneut auf Reede, denn der kleine Hafen ist für größere Kreuzfahrtschiffe nicht geeignet. Bequem werden wir mit den schiffseigenen Tenderbooten an Land gebracht. Mit einer Fläche von 477,942 km² ist Samos die achtgrößte Insel Griechenlands. Vom Kap Katavasi im Westen bis zum Kap Gatos im Osten erreicht Samos seine maximale Länge von über 44,3 Kilometern.

Die Breite beträgt in der Inselmitte zwischen dem Kavos Avlakia im Norden und dem Kavos Samiopoulas an der Südküste 19 Kilometer und weniger als 5 Kilometer im Inselosten. Die Wirtschaft der Insel basiert auf dem Export von Oliven und Olivenöl, Wein und Rosinen. Auch der Tourismus spielt eine zunehmende Rolle. Interessante Ziele rund um das antike Samos liegen heute am Weg unseres Ausflugs. Die wichtigste archäologische Stätte auf der Insel ist das Hereion.

Samos, eine Insel mit Geschichte

In der Antike war Samos ein wichtiges Handelszentrum und für die Schifffahrt von großer Bedeutung. Sie wurde Pinieninsel, Eicheninsel oder auch Zypresseninsel genannt, weil diese Baumarten häufig zu finden sind. Das wichtigste Handelsgut des antiken Samis war ihre rote, glänzende Keramik. Besonders mächtig war die Insel unter Polykrates (532–522 v. Chr.), der dort eine bedeutende Seeherrschaft gründete.

Später gehörte sie zeitweilig zu Ägypten, kämpfte mit Antiochos dem Großen und Mithridates gegen Rom und wurde 84 v. Chr. mit der römischen Provinz Asien vereinigt. Auch in der byzantinischen Epoche und der osmanischen Periode stand Samos immer wieder im Rampenlicht der Geschichte, deren Spuren auf der ganzen Insel bis heute sichtbar sind.

Das Hereion auf Samos

Die Anlage war ein bedeutendes antikes Heiligtum und der Göttin Hera geweiht. Der früheste Altar wurde am Beginn des ersten Jahrtausends v. Chr. errichtet. Er wurde in der Folge immer weiter vergrößert, indem er von neuen Altarbauten ummantelt wurde. In ähnlicher Weise wurde der Heratempel in immer größeren Abmessungen mehrmals neu errichtet, der Tempel in der Form eines Dipteros aus der Zeit des Polykrates zählt zu den größten griechischen Tempeln. Die antiken Fundamente sind weitgehend erhalten und tragen eine noch stehende Säule.

Der bekannteste Sohn der Insel war der Philosoph und Mathematiker Pythagoras, der durch seinen berühmten mathematischen Satz a²+b²=c² bis heute gültige Regeln für die Berechnung von Flächeninhalten aufstellte. Etwas Fantasie gehört dazu, sich den verbliebenen Ruinen des Hereion die Größe der einstigen Anlage vorzustellen. Dennoch beeindrucken Altäre, Wohnhäuser und die heilige Straße jeden Besucher.

Das Kloster Moni Megali Panagia

Samos mit seiner hügeligen und an vielen Stellen auch bergigen Landschaft ist berühmt für seine Klöster. Sie liegen nicht selten versteckt in Tälern, in denen vor allem Wasser zu finden ist. So konnten die Mönche fern ab der Zivilisation wie Einsiedlerleben und ihren strengen Tagesablauf mit Stunden Gebet, Gottesdiensten und Meditationen nachgehen. Eine der schönsten Klosteranlagen der Insel liegt unweit der Kleinstadt Koumaradei.

Moni Megali Panagia wurde 1586 von Nilos und Dionysius gegründet und ist das zweitälteste Kloster der Insel. Besonders beeindruckend sind die komplett erhaltenen Mauern, die herrlichen Aussichten auf die umliegende Landschaft, die Klostergebäude im Innenhof und der Freskenzyklus in der Klosterkirche, der zu den schönsten der griechischen Inselwelt zählt.

Samos und seine herrliche Landschaft

Wir fahren zurück nach Samos Stadt. Unterwegs eröffnen sich immer wieder einzigartige Aussichten auf die hügelige Landschaft, in der es nach Gewürzen riecht und die jetzt am Ende des Sommers von Trockenheit gekennzeichnet ist. Die Reiseleiter erzählen uns, dass der Sommer extrem heiß und niederschlagsarm war und ist immer wieder zu Engpässen mit der Wasserversorgung auf Samos gekommen ist.

Bedingt durch die vielen Quellen der Bergregionen auf der Insel, ist sie dennoch überraschend grün. Lediglich in den Küstenregionen lässt sich der Wassermangel nachvollziehen. Nach rund 30 Minuten Fahrt mit dem Ausflugs erreichen wir wieder Pythagorio und das dortige archäologische Museum.

Das Museum mit seiner gut sortierten Sammlung von Fundstücken aus allen Epochen der Inselgeschichte sowie die Ruinen des angrenzenden Alt-Samos gehören seit 1992 zum Weltkulturerbe der UNESCO, die in ihrer Begründung anlässlich der Ernennung die Anlage als einen Meilenstein in der Geschichte des Städtebaus bezeichnete

Das archäologische Museum in Pythagorio

Zu den bemerkenswertesten Exponat des Museums gehört die überdimensionale Statue des Kouros. Sie ist die größte jemals in Griechenland gefundene Statue dieser Art stammt aus den Ruinen des Hereion. Zahllose Büsten, Gegenstände des täglichen Lebens sowie Goldmünzen werden anschaulich dargeboten. Nicht versäumen sollten Besucher auf den Rundgang durch die angrenzenden Ruinen der alten Stadt Samos.

Hier kann man die Lebenssituation der Menschen damals nachvollziehen, sind Häuser zu sehen, deren prachtvolle Mosaikböden noch ausgezeichnet erhalten sind. Die Stadt hatte für damalige Verhältnisse eine große Ausdehnung und man vermutet das mehrere tausend Menschen bereits hier lebten. Dass die wirtschaftliche Situation auf der Insel gut gewesen sein muss, davon zeugen die luxuriösen Ausstattungen mancher Häuser mit Säulenhöfen und Mosaikfussböden.

Das Sonnendeck auf MS Europa 2

Mein heutiges Europa 2-Detail führt uns auf unsere Schiffsrundgang in den Kino- und Konferenzraum. MS Europa 2 bietet hier die Möglichkeit in aller Ruhe Vorträgen zu folgen, an Workshops teilzunehmen oder aber sich die neuesten Kinofilme anzusehen. Der Raum kann komplett verdunkelt werden und besitzt alle technischen Voraussetzung für den Umgang mit modernen Medien. Auch private Cocktails oder Empfänge sind hier denkbar.

Wieder geht ein interessanter Reisetag zu Ende und wir freuen uns bereits auf den morgigen Tag MS Europa 2 vor der Insel Symi auf Reede liegen wird. Die Insel gehört zu den sehr selten besuchten Reisezielen während einer Kreuzfahrt und wird maßgeblich von der Insel Rhodos aus als Tagesziel besucht.

Schon die Fahrt mit dem Tenderboot dürfte ein besonderes Erlebnis werden, denn die Stadtanlage gehört zu den schönsten in der gesamten Ägäis. Darüber hinaus dürfen wir uns freuen, dass die Hauptsaison jetzt zu Ende ist und die Inseln nicht mehr so voll sein werden, wie dies in den Sommermonaten Juni, Juli und August der Fall ist. Davon berichte ich morgen und freue mich, wenn sie auch dann wieder mit dabei sind. Von der Insel Samos grüße ich Sie herzlich.

Peter Jurgilewitsch

Hier finden Sie weitere Informationen zur Insel:

https://www.samos.at/index.html

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