Mit MS Ocean Majesty in Nuuk auf Grönland
MS Ocean Majesty hat sich von der Diskoinsel verabschiedet und damit vom nördlichsten Punkt ihrer Reise. In der Nacht wurde bereits wieder der nördliche Polarkreis bei 66° 33′ 55″ überquert und Kurs Süd liegt an. Immer wieder tauchen entlang der grönländischen Küste Berge auf und die Eisberge werden selten. Das Schiff ist auf dem Weg in die Hauptstadt Nuuk. In der Tat ist Nuuk die einzige Stadt entlang der Westküste der größten Insel der Welt, die den Namen auch verdient. Deshalb sind alle gespannt wie sich die Eskimo-Metropole präsentieren wird.
Knapp 170000 Einwohner leben in Nuuk. Die Stadt ist, sieht man vom kleinen historischen Zentrum ab, durch und durch modern. Sie liegt am Eingang des gleichnamigen Fjords, der landschaftlich reizvoll tief ins Landesinnere führt. Der Nordatlantikstrom verhindert im Winter das Zufrieren des Meeres, sodaß die Stadt ganzjährig erreichbar ist, sofern nicht Eisberge entlang der Westküste Grönlands dies verhindern. Die Passagiere unternehmen heute eine Rundfahrt in die Umgebung Nuuks. So erschliesst sich dem Besucher die Weitläufigkeit dieser arktischen Landschaft und lässt erahnen wie groß Grönland wirklich ist.
1721 kam der norwegische Missionar Hans Egede an die Stelle wo Nukk heute liegt und begann den Bewohnern den christlichen Glauben zu lehren. Schon von jeher kamen die Inuit aus den Dörfern in den Sommermonaten immer wieder an diese Stelle. So hatte Hans Egede keine Schwierigkeit eine große Verbreitung zu erzielen. Er wird bis heute der ‚Apostel der Grönlander‘ genannt. Davon zeugt die Domkirche im historischen Zentrum Nuuk, in der Egede predigte und lehrte. Auch eine Statue auf dem Hügel vor der Kirche erinnert an ihn, der an dieser Stelle die ganze Bucht von Nukk überblickt.
Das grönländische Nationalmuseum ist absolut sehenswert. So steht ein Besuch hier auch auf dem Programm der Passagiere von Ocean Majesty. Der Besucher erfährt nicht nur viel über die Besiedlung Grönlands sondern lernt auch Flora und Fauna sowie die Jagdtechniken der Inuit kennen. Die Attraktion des Museum sind jedoch die Eismumien, jene acht mumifizierten Leichen, aus der Thule-Kultur, die erst 1972 nahe dem verlassenen Dorf Qilakitsoq entdeckt wurden. Sie sind rund 500 Jahre alt und zeigen wie die Menschen um diese Zeit beigesetzt wurden. Besondere Aufmerksamkeit findet bei allen Besuchern immer der rund 6 Monate alte Junge, der direkt neben seiner Mutter gefunden wurde.
Zum Abschluss fahren die Ausflugsbusse noch auf die Hügel ausserhalb der Stadt. Von hier aus bietet sich heute ein herrliches Bild aus Sonne und Nebel oberhalb der Bucht von Nuuk und ein nur sehr selten zu sehender Nebelbogen. Dieser kann nur dann entstehen, wenn die Sonne in einem bestimmten Winkel auf eine geschlossene Nebeldecke fällt. Vielen Passagieren der Ocean Majesty wird dieser Besuch in der Hauptstadt der Inuit sicher in Erinnerung bleiben, denn Nuuk ist auch eine der kleinsten Hauptstädte der Welt.
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