Insel La Digue – Seychellen

Die Insel La Digue gehört zu den Seychellen, einem Inselstaat im Indischen Ozean, der topografisch zu Afrika gehört. Wer auf die Seychellen reist, hat die Qual der Wahl, auf welcher der Inseln sich ein Besuch lohnt. Da jede der Insel der Seychellen ihren ganz besonderen Reiz hat, fällt das wirklich schwer. Doch das berühmte Trio Mahé, La Digue und Praslin sollte auf jeden Fall auf dem Reiseplan stehen. Ansonsten würde man zu viel von der Schönheit der Seychellen verpassen. La Digue ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Trauminsel.

Informationen zu La Digue

La Digue ist die drittgrößte Seychelleninsel und liegt 40 km von der Hauptinsel Mahé entfernt. Sie besteht aus Granit und besitzt einige der schönsten Strände des Indischen Ozeans. Sie ist eine von 32 Inseln, die zu den ‚Inner Islands‘, den inneren Inseln des Staates gehören und hat eine Fläche von 10 km². Auf der Insel leben rund 3000 Menschen. Die Vegetation ist, wie überall am Äquator, tropisch, ganzjährig warm und feucht mit Temperaruten von 20-35°C.

Geschichte auf La Digue

Als La Digue seitens der Europäer entdeckt wurde, waren die Seychellen keineswegs eine Terra incognita. Zuvor waren schon Schiffe aus Arabien, die Portugiesen, Seefahrer im Auftrag der East India Company aus Großbritannien und natürlich Piraten auf den Inseln. Jedoch hatten die Franzosen 1735 bereits die Inseln Mauritius und La Réunion unter ihre Herrschaft gebracht. Im Zuge einer Reise in die Besitztümer des Indischen Ozeans entsandte der damalige Gouverneur Mahé de Labourdonnais im Jahr 1742 Kapitän Lazare Picault mit zwei Schiffen aus, die Inseln der heutigen Seychellen zu erkunden.

So kam er am 19. November 1742 (andere Quellen behaupten: 1744) vor der Hauptinsel Mahé an. Die Insel faszinierte ihn derart, dass er in seinem Logbuch das folgende vermerkte:

„Wir sind wie gewöhnlich bewaffnet an Land gegangen, haben niemanden angetroffen, nichts deutete darauf hin, dass jemals jemand hier gelandet wäre. Man könnte diese Insel die Insel des Überflusses nennen. Viele Kokospalmen, die Früchte tragen. Überall an der Küste gibt es Holz und frisches Wasser im Überfluss“

Picault fuhr nach wenigen Tagen zurück nach Mauritius und berichtete dem Gouverneur von seinen Entdeckungen. Dieser war neugierig geworden und schickte die Schiffe sofort wieder zurück. In den darauffolgenden Wochen besuchte Picault auch La Digue und war von allen Inseln angetan. Er überlegte sogar Häuser entlang der Buchten zu bauen.

Das Interesse der Franzosen erlosch jedoch zunächst wieder und erst 1756 unternahmen sie ernsthafte Schritte, die Inseln zu nutzen und zu besiedeln. Jetzt erhielten sie auch ihren Namen Seychellen nach dem damaligen Finanzminister des Königs Louis XV. Jean Moreau de Séychelles.

Tourismus auf La Digue

Kaum jemand versäumt es heutzutage La Digue im Zuge eines Seychellenaufenthalts zu besuchen. Die Insel ist so etwas wie das Postkartenmotiv Nr. 1 geworden. Alles, was ausländische Besucher mit der Schönheit der Seychellen verbinden, gibt es auf der kleinen Insel auf engstem Raum. War noch vor wenigen Jahren der Besuch der Insel von außen mangels regelmäßiger Verkehrsverbindungen schwierig, so kommen heute zahlreiche Fähren von den umliegenden Inseln an und nahezu täglich Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt. Auch Individualreisende entdecken die Insel, die einige Wochen auf bleiben.

War noch vor wenigen Jahren ein Besuch nur zu Fuß, mit einem Fahrrad oder dem traditionellen Ochsenkarren der Einheimischen möglich, so wurde das Ochsen-Taxi bereits zu Gunsten von Minibussen und E-Bikes in den Hintergrund gedrängt. Damit ging ein wesentlicher Teil der urwüchsigen Lebensweise auf der Insel verloren. Nichts desto trotz lohnt ein Besuch auf la Digue auf jeden Fall.

Sehenswertes auf La Digue

Die Jetty auf der Westseite

Die Anlegestelle für alle, die auf La Digue ankommen, heißt La Passe – von allen nur einfach Jetty genannt. Vorher sollte man sich bereist überlegt haben, wie man gedenkt auf der Insel voranzukommen und was man sehen möchte. Denn kaum hat der Besucher das Schiff oder die Fähre verlassen, stehen bereits die Anbieter, mehr oder minder laut Gestikulierend Schlange.

Am besten ist es, der alten Globetrotter-Weisheit zu folgen: ‚Nehme nie den, der am lautesten ruft oder in der ersten Reihe steht‘. In der zweiten oder dritten Reihe sinken die Preise für Minibus und Fahrräder erheblich. Letztere sollten unbedingt auf ihre Stabilität und volle Funktionsfähigkeit überprüft werden. Denn wenn auch die Insel klein ist, es gibt erhebliche Höhenunterschiede und nur sandige unebene Schotterstraßen. Da muss ordentlich in die Pedale getreten werden.

Église de Notre Dame de l’Assomption

Nach einer Fahrt durch herrliche Palmenhaine und vorbei an Holzhäusern taucht links die Pfarrkirche der Insel auf. Die Kirche Maria Himmelfahrt ist zu Ehren der Mutter Gottes erbaut, die auch die Schutzpatronin der Insel ist. Sie wurde 1853 fertiggestellt und kann als Landkirche bezeichnet werden. Das Dach ist mit Wellblech gedeckt und liegt auf einem Dachstuhl auf Holz, der im Inneren gut sichtbar ist. Die Kirche ist in neogotischem Stil gehalten und ebenso ausgestattet. Sie ist erstaunlich groß.

Nationaldenkmal L’Union Estate Plantage

Die nächste Sehenswürdigkeit der Insel liegt in einer Kokosplantage. L’Union Estate vermittelt etwas vom Landleben auf la Digue und davon, wie die Menschen einst hier ihren Lebensunterhalt bestritten. Neben dem Fischfang wurden Kokosnüsse geerntet und zu Kopra verarbeitet, was weltweit begehrt und teuer war. Auch Vanille, eines der teuersten Gewürze der Welt, wird hier angebaut, wenn auch die Menge nicht ausreicht, um Wohlstand auf die Insel zu bringen. Man kann als Besucher an Führungen teilnehmen, sieht wie Kokosnüsse geschält und verarbeitet werden.

Die Stars auf La Digue – die Schildkröten

Viele Urlauber kommen einzig und allein auch auf die Seychellen um die Riesenschildkröten zu sehen. Die auf den Inseln heimische Art gehört zu Familie der Landschildkröten und können bis zu 200 kg schwer werden. Was zu Zeiten der Seefahrer als lebender Proviant von den Inseln tausendfach mitgenommen wurde, stand im 19. Jahrhundert fast vor der Ausrottung.

Heutzutage wird wieder auf einen stabilen Bestand geachtet und die Tiere sind mit geschätzten 100000 Exemplaren dabei sich zu erholen. Die Aldabra-Riesenschildkröten, die in einem Gehege auf La Digue zu sehen sind, können ohne weiteres über 100 Jahre alt werden. Alleine schon um die Tiere hautnah zu sehen lohnt der Besuch im L’Union Estate. Hier befindet sich auch ein großer Monolith, der ebenfalls sehr sehenswert ist.

Traumstrand Pointe Source d’Argent und Anse Source à Jean

Hinter dem Monolith endet die Straße und rechter Hand befindet sich ein Strandrestaurant. Fahrräder müssen hier abgestellt werden. Nun geht es zu Fuß weiter zum Strand Source d’Argent. Er gehört zu den schönsten Stränden der Welt und ist eines der bekanntesten Fotomotive des gesamten Indischen Ozeans. Die Granitfelsen reichen an manchen Stellen der Küste bis ins Meer. Eine flache Lagune öffnet sich mit unterschiedlichen Blau- und Türkistönen. Alles wird umrahmt von Kokospalmen. Hier schlägt jedes Urlauberherz höher.

Leider wird der Strand mit zunehmender Bekanntheit immer voller und die Ruhe, die man hier noch vor einiger Zeit finden konnte, ist vorbei. Auch das Schwimmen ist nicht immer möglich. Das Wasser entlang des Strandes ist und bleibt auch etwas weiter im Meer sehr flach. Besonders interessant sind die vielen Buchten. Diese entstehen immer da, wo Granitfelsen den Strand unterbrechen. Ein unvergesslicher Eindruck.

Grand‘ Anse – die Südostseite von la Digue

Wer es einsamer möchte, der sollte sich auf den Weg durch die Insel auf die Westseite machen. Mit dem Fahrrad ist dies ebenso möglich, wie zu Fuß. Jedoch sind beide Möglichkeiten anstrengend. Mit dem Fahrrad ist es nicht einfach die Steigerung zu überwinden, die auf dem Rückweg nochmals bei tropischen Temperaturen absolviert werden muss. Je nach Kondition hilft nur absteigen und schieben.

Zu Fuß ist der Weg nicht minder anstrengend und dauert entsprechend lange. Hier empfiehlt sich hin und wieder eine Pause einzulegen. Es lassen sich riesige Seidenspinnen beobachten, deren Netze bis zu 2 m Durchmesser haben können. Aber auch tropische Blüten, Wald und zahlreiche Vögel sind allgegenwärtig.

Schon oberhalb der Küste öffnet sich der Grand Anse. Es ist die Hauptbucht auf der Ostseite der Insel. Mitunter gibt es hier, je nach Jahreszeit, eine starke Brandung. Überall stehen Warnschilder, die darauf verweisen. Ist das Wasser ruhig, steht einem einsamen Badevergnügen nichts mehr im Wege. Die Anstrengungen, die von Nöten sind, um hierher zu gelangen, verhindern, dass viele Besucher an den grand Anse kommen.

Fazit

La Digue gehört sicher zu den schönsten Inseln der Welt. Tropische Natur und herrliche Strände sind eine wunderbare Kulisse für einen schönen Urlaub auf den Seychellen. Aber es lohnt sich, nicht nur am Strand zu liegen, sondern die Schönheiten der Insel zu erkunden.

Reisen Peter Jurgilewitsch

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