Die Île-du-Cap-aux-Meules ist eine von neun Hauptinseln der Magdalenen-Inseln, die wie steinerne Punkte in der Zufahrt zum Sankt-Lorenz-Strom in Kanada liegen. Im Süden befindet sich Nova Scotia, im Westen New Brunswick und im Osten Neufundland. Die Magdalenen-Inseln gelten als ein Stück unverfälschter Natur und sind auch ein Refugium für Pflanzen und Tiere.
Die Landschaft ist geprägt von Sandstränden, roten Felsen, grünen Felsen und malerischen Holzhäusern. Die gut 13000 Einwohner der Inselgruppe lieben ihre Heimat und keiner würde gerne wo anders wohnen. Das kann man in Gesprächen mit Bootsführern, Reiseleitern und Fischern schnell erfahren.
Insel mit Geschichte
Kein Geringerer als der französische Seefahrer Jacques Cartier entdeckte die unbewohnten Inseln im Zuge seiner ersten Expeditionsreise 1534. Mitte des 18. Jhs. kamen Akadier auf die Inseln, die vor britischen Deportationen auf Nova Scotia geflohen waren. Auf den Magdalenen-Inseln fanden sie Sicherheit und siedelten sich hier an. Landschaftlich wie geschichtlich ist die Île-du-Cap-aux-Meules ein interessantes Reiseziel.
Nachdem die Fischerei als Wirtschaftszweig immer mehr in den Hintergrund getreten war, wurde der Tourismus der wichtigste Erwerbszweig der Insulaner. Dennoch konnten sich die Inseln ihr maritimes Flair weitestgehend bewahren. Dies machte sie zu einem Ziel von Kreuzfahrtschiffen, die in den letzten Jahren verstärkt zu Besuch kommen.
Île-du-Cap-aux-Meules, ein Gemälde der Natur
Überall auf der Insel ist die Natur allgegenwärtig. Farben und Formen bestimmen das Bild. Besonders reizvoll sind unweit der Inselhauptstadt die hellen gelblichen Felsen entlang der Küste. Danach ändert sich die Topografie. Es wird flacher und ausgedehnte Strände säumen die Küste.
Auch wenn das Meer hier zu jeder Jahreszeit durch Wind unruhig sein kann, für Wassersportler ist dies ein Paradies. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehört der Leuchtturm Phare du Borgot.
Nicht er ist das eigentlich Sehenswerte, sondern die roten Klippen und die zerklüfteten Küstenabschnitte an dieser Stelle der Île-du-Cap-aux-Meules. Die Aussicht ist einzigartig und bei Sonnenschein strahlen die Farben so intensiv, dass der Besucher den Eindruck hat, jemand habe mit Farbe nachgeholfen.
Havre-Aubert, ein dörfliches Idyll der Magdalenen-Inseln
Das Dorf Havre-Aubert im Süden, ist der am meisten besuchte Ort auf der Insel Île-du-Cap-aux-Meules. Das verwundert nicht, denn trotz zunehmender Touristenzahlen kann man die Atmosphäre als idyllisch beschreiben. Hier lässt es sich, einmal abgesehen von der Hauptstraße, herrlich wandern. Entlang am Strand oder durch Wiesen, die vom Wind bewegt werden, oberhalb der wildromantischen Küste, bieten sich einmalige Aussichten.
Zahlreiche vom Meer umspülte Felsen, die teilweise bereits von den Naturgewalten ausgehöhlt sind oder sogar Löcher besitzen, schaffen eine herrliche Szenerie.
Und wer sich doch vom lebhaften Dorfleben mitreißen lassen möchte, kommt schnell mit Einheimischen ins Gespräch. Aber eines darf der Besucher in Havre-Aubert nicht vergessen. Der Laden mit inseleigener Schokoladenherstellung ist ein MUSS. Teuer zwar, aber unglaublich lecker.
Eine Wanderung entlang der Küste von Havre-Aubert aus empfiehlt sich für alle, die genügend Zeit mitbringen. Hier oben auf den Klippen ist man nahezu allein, nur begleitet vom Wind, der hier fast ständig weht. Ab und zu begegnen dem Wanderer Seevögel und die allgegewärtigen Möwen. Die Blicke aufs Meer sind schon alleine deshalb schön, weil direkt unterhalb des Weges die von Wellen umspülten Felsen liegen, die allesamt interessant sind.
Ihre Formen verleihen der Landschaft ein unerwartet vielfältiges Bild. Auch die Farben wechseln ständig. Den Weg zurück kann man auf dem gleichen pfad antreten oder aber auf der Hauptstraße mehr im Landesinneren.
Fazit
Die Île-du-Cap-aux-Meules und die Magdalenen-Inseln sind noch so etwas wie ein Geheimtipp für alle, die der Lebensweise im Sankt-Lorenz-Strom folgen möchten und Natur und Ruhe lieben.