Das Nordkap
Das Nordkap

Auch wenn man die uralte Romantik, das Nordkap sei der nördlichste Punkt Europas etwas dämpfen muss, so ist ein Besuch auf dem rund 300 m hohen Felsen ein unvergessliches Erlebnis. Es liegt auf der Insel Mageroya und ist somit noch nicht einmal der nördlichste Punkt des europäsichen Festlandes. Dieser Ort befindet sich auf 71° 08′ 01“ Nord. Es ist die Landzunge Kinnarodden. Der nördlichste Punkt Europas ist die Landzunge Knivskjellodden. Sie liegt 1400 m weiter nördlich als das Nordkap. Doch die Romantik lässt sich, ungeachtet dieser Fakten schnell wieder herstellen, denn das Kap wird weltweit und allgemein als der nördlichste Punkt Europas anerkannt. Was spielen da schon einige Meter für eine Rolle? So erwarten auch die Passagiere von MS Ocean Majesty am heutigen Tag das Nordkap mit grosser Spannung, denn nicht immer ist es, je nach Wetterlage möglich, den launsichen Felsen zu besuchen.

Ein Felsen mit Geschichte

Das Nordkap mit Wolke
Das Nordkap mit Wolke

Unser Schiff nähert sich langsam der Insel Mageroya und die Windstärke steigt von Stunde zu Stunde auf 9 Beaufort. Gleichzeitig lösen sich die Wolken fast vollständig auf und so entscheidet der Lotse, zusammen mit unserem Kapitän Ionannis Papangelis: „Wir unternehmen eine Panoramafahrt rund um das Kap“. Die Aussenroute rund um die Insel Mageroya gestattet es das Kap sowie den realen nördlichsten Punkt Europas aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben. Der Felsen wurde erstmals 1553 vom englischen Kapitän Richard Chancellor auf seiner Reise zur Findung der Nordostpassage gesichtet und er nannte den Felsen Nordkap. Dabei ist es bis heute geblieben. Nicht zuletzt durch seine exponierte Lage ist der Felsen berühmt geworden. Man kann ihn schon von weitem erkennen, auch wenn man ihn zuvor noch nie gesehen hat. Die Weltkugel und die Gebäude sind gut auszumachen.

Die Passage ist ein Erlebnis

Die Weltkugel auf dem Nordkap
Die Weltkugel auf dem Nordkap

Dann ist es soweit. MS Ocean Majesty nimmt direkt Kurs auf das Nordkap und bei Windstärke 9 und herrlichem Sonnenschein sowie guter Fernsicht, passieren wir das Nordkap und können den berühmten Globus erkennen. Aber auch eine Nebelschicht bedeckt immer wieder den Tafelberg und lässt nichts Gutes für den Besuch des Kaps am späten Abend vermuten. Aber Wolken kommen und gehen in rascher Folge, sodass man erst bei der Ankunft sehen wird, wie sich die Sicht dann darstellen wird. Doch zunächst geniessen wir auch noch den Blick auf das Nordkaphorn. Die Spitze des Horns hat eine Höhe von 146 Metern über dem Meeresspiegel. Für die Samen ist hier ein heiliger Ort. Alle sind euphorisch an Bord, denn mit einer so aufregenden Passage hatte niemand gerechnet. Ein echtes Reisehighlight. Mittlerweile kann man draussen kaum noch stehen, um ein Foto zu schießen, denn der Wind wir immer stärker. Wir sind der Naturgewalt ausgeliefert und erfahren, wie sich ein Sturm auf dem Meer anfühlt.

Honningsvag und der Besuch des Nordkaps

Das Nordkaphorn
Das Nordkaphorn

Dann läuft MS Ocean Majesty in Honningsvag, dem wichtigsten Hafen auf der Insel Mageroya ein und bei herrlichem Wetter aber immer noch recht starkem Wind, fiebern alle dem Ausflug zum Kap entgegen. Auf dem Felsen angekommen wird das Vermutete zur Gewissheit. Die schmale Wolke, die bereits bei der Vorbeifahrt zu erkennen war verdeckt die Sicht auf die Mitternachtssonne und hüllt alles in dichten Nebel. Aber dennoch sind alle überglücklich, denn MS Ocean Majesty hat uns heute trotzdem hautnah an das Kap herangebracht. Das ist nicht jedem Schiff, das hierher reist, vergönnt. Wetter- und Windverhältnisse ändern sich im Minutentakt und niemand kann vorhersagen, was vor Ort wirklich los ist. Aber dennoch: Erneut ein toller Reisetag Richtung Norden!

MS Ocean Majesty auf dem Weg zum Nordkap
MS Ocean Majesty auf dem Weg zum Nordkap
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