Die Bevölkerung ist vorwiegend in Beckenlandschaften und Hochtälern angesiedelt. Die Angaben zur Einwohnerzahl schwanken durch die jahrelang sehr instabile politische Lage extrem und sind sehr ungenau. Die Zahlen liegen bei rund 30 Millionen Menschen. Davon sind rund 40% Paschtunen, 30% Tadschiken, 20% Hazara, 5% Usbeken, außerdem Aimak, Nurestani, Belutschen, Turkmenen und Kirgisen.
Die Paschtunen gehören der Indoeuropäischen Völkergruppe an. Dieses Volk bekennt sich zur sunnitischen Richtung des Islam. Ihre Sprache, das Paschtu zählt zur iranisch-persischen Sprachengruppe. Die Mehrzahl von ihnen lebt seit vielen Jahrhunderten als Viehzüchter, Nomaden und Händler.
Die Hazara sind mongolisch-osttürkischer Abstammung. Hazara bedeutet „tausend“. Alle sprechen einen Dialekt des Persischen und bekennen sich zur schiitischen Glaubensrichtung des Islam. Das Hauptsiedlungsgebiet ist das zentrale Hochland.
Durch die Anwesenheit vieler verschiedener Volksgruppen über mehr als 4000 Jahre war Afghanistan immer auch ein Land der Kultur. Denn die Einflüsse dieser Völker waren in Afghanistan in Form von Denkmälern, Gotteshäusern und Palästen aber auch in der Literatur und der Musik sichtbar.
Mit dem erstarken der Taliban wurden viele dieser Kulturdenkmäler unwiederbringlich zerstört, Exponate aus Museen vernichtet, alte Schriften verbrannt und der Bevölkerung das Recht auf uneingeschränkte Bildung verwehrt. Afghanistan war zu dieser Zeit völlig abgeschottet.
Besonders das Leben für Frauen war problematisch. Sie durften wieder zur Schule gehen noch studieren. Auch die Teilnahme am öffentlichen Leben und gesellschaftlichen Ereignissen war ihnen verboten. Mit der Einführung der Scharia als Staatsgesetz Toten selbst für kleinste Vergehen drakonische Strafen.
Diese Politik warf das Land immer weiter zurück und erst jetzt erholt sich die Bevölkerung langsam von der Knechtschaft der Taliban.